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SPRACHKREIS DEUTSCH / BUBENBERG-GESELLSCHAFT BERN                                                 




DEUTSCH IN LITERATUR, GESELLSCHAFT UND POLITIK
   
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Bern - Altstadt mit Münster von der Schwelle aus

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Wien - Graben

















Neue Beiträge und Leitartikel


BÜCHER- & PRESSESCHAU

FLIESSENDE GRENZEN
Literarische Texte zur Schweiz.
Herausgegeben von Peter Glatthard und Sprachkreis Deutsch/ Bubenberg-Gesellschaft Bern. Basel (Schwabe Verlag) 2023.
ISBN 978-3-7965-4759-1 (Printausgabe)
ISBN 978-3-7965-4759-1 (Printausgabe)
Buchbesprechung

Die Samen im hohen Norden und ihre Sprache(n)
Schutz und Förderung sprachlicher Minderheiten in Schweden
Neuer Dachverband gegründet:
Bund der angestammten deutschsprachigen Minderheiten in der Schweiz (BADEM)


FLURNAMEN - KUHALPEN SANENLAND
Ryter, G.; Reichenbach, R.; Marti, R.
Saanen (Müller Medien) 2023.
ISBN: 978-3-907041-87-1. 160 Seiten. Fr. 28.
Mit spitzer Zunge überquert Laurence Boissier den Röstigraben: Safari


Mario Andreotti:  Die Struktur der modernen Literatur
 
Eine zerrissene Welt im Spiegel moderner Texte  Mehr dazu

Anne Weber: Annette, ein Heldinnenepos



Pierre Klein: Politische Geschichte des Elsass

Bernhard Altermatt:
Sprache und Politik, Zweisprachigkeit und Geschichte
 




Mit spitzer Zunge überquert Laurence Boissier
den Röstigraben
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WER SCHREIBT DENN NOCH VON HAND?

Landliebe: Sommerabend (Juli/August 2020)

Ist die Schreibschrift am Ende?
In der ersten Ausgabe des Jahres 2022 nimmt die Zeitschrift Schweizer Landliebe Bezug auf Leserbriefe, in denen die Zurückdrängung der „Schnüerlischrift“ aus der Gestaltung der Überschriften beklagt wird. Seit der Nummer 6/2020 wird die Laufschrift nur im Titel des Magazins eingesetzt; es wird von Leserseite befürchtet, dass sie nach einer Übergangszeit und Entwöhnungszeit ganz verschwindet. Der Chefredaktor ist sogar in seinem Editorial mit einer Umfrage – versüßt durch einen Wettbewerb – an die Leserschaft gelangt, um herauszufinden, wie sehr diese an dem gefährdeten Kennzeichen der graphischen Gestaltung der Schweizer Landliebe hängt.
Für das Blatt besteht ein Dilemma: Es wendet sich an seine Leserschaft mit einer Darstellung des Landlebens, welche die Liebe zur ländlichen Schweiz und deren architektonischem, gärtnerischem und kulinarischem Erbe verbindet mit dem Wohlfühlbedürfnis verwöhnter Städter und deren zeitgemäßen Anliegen wie Umweltschutz und der Suche nach gestalterischer Originalität auf herkömmlicher Grundlage. Nun möchte die Redaktion die ältere Leserschaft, für welche die Schreibschrift ein Teil ihrer Identität ist, nicht vergraulen und dennoch auch eine jüngere Kundschaft ansprechen, welche kaum mehr von Hand schreibt, sondern ihre Notizen und Einkaufszettel gleich ins Smartphone eintippt.

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ANTRAG AN DEN REGIERUNGSRAT DES KANTONS BERN

Antrag zur Förderung des Deutschen als angestammte Minderheitensprache im Berner Jura im Zusammenhang mit der Förderung  der Zweisprachigkeit im Kanton Bern und der Umsetzung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen (ECRML)
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ZWEISPRACHIGKEIT UND EIN MODERNES SPRACHENRECHT
FÜR DEN KANTON BERN

Einige gute Ansätze
Der Kanton Bern will die Zweisprachigkeit fördern. Einiges ist bereits geschehen, z. B. mit dem Angebot einer zweisprachigen Lehrerausbildung und dem Ausbau zweisprachigen Schulunterrichts auf allen Stufen. Schüleraustausch über die Sprachgrenze hinweg soll intensiviert werden. Die Vereinbarung BeNeFri der Universitäten Bern, Neuenburg und Freiburg vereinfacht den Besuch und die Anrechenbarkeit von Lehrveranstaltungen zwischen den beteiligten Universitäten. In der Hauptstadtregion arbeiten Bern und Neuenburg zusammen, um mit Sprachtandems die Zweisprachigkeit der Verwaltungsangestellten zu verbessern.
Sprachenrecht mit Lücken und Mängeln
Die neue Zweisprachigkeitsoffensive des Kantons gibt ihm aber auch die Gelegenheit, vergangene Fehler wiedergutzumachen und sich an internationalen Standards des Schutzes sprachlicher Minderheiten zu orientieren, vor allem an der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen (ECRM). Die Schweiz ratifizierte dieses Abkommen 1997 und setzte es am 1. April 1998 in Kraft. Umgesetzt hat sie es aber nur mangelhaft, und das gilt auch für den Kanton Bern. Dieser hat zwar die Rechte und Möglichkeiten seiner französischsprachigen Bevölkerung in den letzten siebzig Jahren stets ausgebaut; gleichzeitig hat er aber der angestammten deutschsprachigen Minderheit im Berner Jura diese Rechte nicht nur vorenthalten, sondern systematisch eingeschränkt, um sie zu assimilieren und in der Mehrheitsbevölkerung aufgehen zu lassen. Der Kanton hat bisher nicht gemerkt oder nicht merken wollen, dass hier Handlungsbedarf besteht.

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DIE DEUTSCHSPRACHIGE BEVÖLKERUNG IM BERNER JURA
Ein Plaidoyer für eine vergessene Minderheit

Natürlich darf dabei der Minderheitenschutz nicht vergessen werden, denn je kleiner eine Minderheit ist, umso stärker muss sie geschützt werden.
(Bericht der Expertenkommission über die Zweisprachigkeit, S. 5, 23, 31, 107.)

Der Berner Jura wird politisch und weitgehend auch rechtlich als einsprachiges Gebiet behandelt, also ob er ebenso eindeutig französischsprachig wäre wie etwa das Emmental deutschsprachig. Dieses Bild entspricht nicht der Wirklichkeit. Im Berner Jura gibt es von alters her eine deutschsprachige Minderheit, die seit gut siebzig Jahren zunehmendem Assimilationsdruck ausgesetzt gewesen ist. In der Hoffnung, damit die Sezession des Nordjuras zu vermeiden, hat der Kanton Bern aktive Assimilationspolitik betrieben.
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Das Wallis entdeckt seine Zweisprachigkeit wieder
https://www.letemps.ch/suisse/valais-redecouvre-bilinguisme

Mit den sieben Geisslein
in die Zweisprachigkeit hüpfen (NZZ 16.6.2019)

In Nancy hat es ein Schulleiter durchgesetzt, dass seine Primarschüler an der Ecole Stanis-las zweisprachig unterrichtet werden. Zuerst musste er sein Kollegium vom Nutzen des zweisprachigen Unterrichts überzeugen; dann bewilligte die regionale Schulverwal-tung das Projekt und finanzierte Deutsch-stunden für Lehrer am Goethe-Institut. Der Bürgermeister der Stadt ist dem Projekt günstig gesinnt, und die Schulverwaltung Nancy-Metz denkt ähnlich. In Nancy gibt es für Französisch und Eng-lisch sowie Französisch und Deutsch Immersions-unterricht: Nicht nur die Zweitsprache selbst, son-dern auch mehrere Schulfächer werden auf Englisch bzw. Deutsch unterrichtet. Ein wichtiges Argument für die Förderung des Deutschen ist die wirtschaft-liche Bedeutung der Sprache, sowohl für Grenzgänger als auch für Leute, die in den vielen deutschen Firmen, die sich im französischen Mosel-gebiet nieder-gelassen haben, Karriere machen wollen.

https://www.nzz.ch/international/frankreich-deutsch-unterricht-als-karriere-chance-ld.1483245?reduced=true

DEUTSCHER BUCHPREIS AN ANNE WEBER
DIE AUTORIN schreibt ZWEISPRACHIG

Anne Weber

Anne Weber, geb. am 13.11.1964 in Offenbach am Main, lebt seit 1983 in Paris. Bild: srf.

Anne Weber erhält für ihr Werk
Annette, ein Heldinnenepos
den Deutsche Buchpreis für den besten deutschsprachigen Roman 2020.

Anne Weber wollte keine Biographie schreiben, weil sie sich nicht als Historikerin verstand. Sie wollte aber auch keinen Roman im üblichen Sinne verfassen, weil das bedeutet hätte, dass sie zur Handlung allerhand hinzugedichtet hätte. Sie entschied sich deshalb für den Roman im Sinne des Hochmittelalters, für das Versepos. Diese Literaturform erleichterte ihr die nötige Distanz zur Heldin, mit der sie persönlich bekannt war und der offensichtlich ihre Sympathie galt.
Es handelt sich natürlich um ein modernes Epos; es ist in freien Rhythmen gehalten, die nicht weit von der Prosa entfernt sind. Die Zeilen können jedoch schon als Verse gelesen werden; diese sind meistens sechsfüßig, manchmal auch fünffüßig und seltener vierfüßig. Sie erinnern von fern an den Hexameter oder an einen frei gehandhabten Blankvers. Die Wahl des Epos als Form begründet Anne Weber, wie erwähnt, mit dem Verzicht darauf, wie in einem Roman den Inhalt mit Erdachtem anzureichern. Natürlich erfährt dieses Werk dadurch auch eine Verdichtung, indem es sich auf die wichtigen Ereignisfolgen im Leben der Heldin beschränkt. Das Geschehen wird dabei immer wieder durch Kommentare der Erzählerin unterbrochen, so dass der Leser nicht in Versuchung kommt, sich mit der Hauptfigur zu identifizieren, sondern sie – wie im epischen Theater – von außen zu sehen, manchmal auch kritisch und verwundert, meistens aber mit respektvollem oder bewunderndem Wohlwollen.
Das Buch erzählt die Lebensgeschichte der französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir. Die Familienverhältnisse, in welche sie hineingeboren wird, bilden einen geeigneten Nährboden, wenn auch nicht eine ausreichende Begründung dafür,  was aus der Heldin wird.

 

Deutsch aus dem FF oder FFF? Dreifachschreibung von Konsonanten abschaffen!
Die Rechtschreibreform von 1996 ist zwar gemildert worden, entfaltet aber in ihrer modifizierten Form von 2006 immer noch Unheil. Kein Wunder, dass Verlage ihre eigenen Wege gehen und die Regeln nach eigenem Ermessen abändern.
von R. Wyß
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FÖRDERUNG DER ZWEISPRACHIGKEIT
IN ÄMTERN UND SCHULEN DES KANTONS FREIBURG

Vortrag von Frau Claudine Brohy, Dr. phil., Universität Freiburg i.Ü., Lyss, 8.2.2019.
Niemand in der Schweiz kennt sich in Praxis und Forschung der Mehrsprachigkeit besser aus als Frau Brohy, Dr. phil. Mehr dazu...